Auf Spurensuche nach jüdischem Leben

Schüler*innen reinigten Stolpersteine in Lütgendortmund

Schüler*innen des Bert-Brecht-Gymnasiums haben sich mit der Landtagsabgeordneten Anja Butschkau auf Spurensuche nach jüdischem Leben in Lütgendortmund gemacht. Zum Gedenken an die deportierten und ermordeten Jüdinnen und Juden reinigten sie die Stolpersteine vor ihren ehemaligen Wohn- und Geschäftshäusern, die dort an ihr Schicksal erinnern.

Begleitet wurde diese Aktion vom Lütgendortmunder Heimatforscher Wilhelm Mohrenstecher, der von den Menschen, den Spuren, die sie hinterlassen haben und den Verbrechen an ihnen berichtete. Die Schüler*innen haben erfahren, was den Jüdinnen und Juden in der Zeit des Holocaust widerfahren ist. Wie ihnen Gewalt angetan wurde und wie ihnen ihre Geschäfte weggenommen wurden schließlich, wie sie deportiert, vertrieben und ermordet wurden. Nach der Reinigung der Stolpersteine, legten die Schüler*innen Rosen an die Stolpersteine.

Die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig erinnern in ganz Deutschland an das Schicksal der vertriebenen und ermordeten Jüdinnen und Juden. Im Lütgendortmunder Ortskern erinnern sie an Bertha Hoffmann, Hans-Moritz Bernhard, Gertrud Bernstein und Olga Dannenbaum, die alle 1942 deportiert und anschließend ermordet wurden.

Der Organisatorin der Aktion, die Landtagsabgeordnete Anja Butschkau ist das Gedenken an die Verbrechen an den jüdischen Mitbürger*innen ein besonderes Anliegen: „Nie wieder ist jetzt! Auch heute ist Antisemitismus Realität. Die Zahl antisemitischer Gewalt steigt. Solche Einstellungen waren es, die dem Nationalsozialismus Tür und Tor öffneten und zu den unfassbaren Verbrechen während des Holocausts mündeten. Es liegt an uns, sich Antisemitismus entgegenzustellen und zu verhindern, dass so etwas nie wieder geschieht.“

Auch Wilhelm Mohrenstecher hatte für die Schüler*innen eine wichtige Botschaft: „Hinterfragt! Glaubt nicht alles, was Ihr hört oder lest, sondern bildet Euch eine eigene Meinung. Hört nicht auf die Ewig-Gestrigen, die Hass säen.“

Barbara Samuel von der Jüdischen Kultusgemeinde Dortmund erinnerte daran, dass es auch heute in Dortmund jüdisches Leben gebe und lud die jungen Menschen ein, dieses kennenzulernen, beispielsweise durch einen Besuch der Synagoge in der Innenstadt oder des diesjährigen Chanukka-Fests am Phoenix-See.

Die Landtagsabgeordnete Anja Butschkau organisierte die Aktion in Kooperation mit dem Bert-Brecht-Gymnasium, dem Heimatforscher Wilhelm Mohrenstecher und der Jüdischen Kultusgemeinde Dortmund. Auch im nächsten Jahr werde sie mit Schülerinnen und Schülern in ihrem Wahlkreis wieder Stolpersteine putzen und das Andenken wahren und weitervermitteln.

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