Heute hat der Warenhauskonzern Karstadt Kaufhof sein Sanierungskonzept verkündet. Er wird 62 seiner 172 Filialen schließen. Damit verlieren 7.500 Beschäftigte deutschlandweit ihren Job. Die Landtagsabgeordnete Anja Butschkau (SPD) findet hierfür kritische Worte für die Konzernleitung, aber auch an die nordrhein-westfälische Landesregierung. Mit einer Kleinen Anfrage will Butschkau in Erfahrung bringen, ob sich die Landesregierung für die Rettung von Arbeitsplätzen eingesetzt hat und was sie plant, um Beschäftigte, die nun ihren Job verlieren, wieder in Arbeit zu bringen.
Butschkau: „Die Beschäftigten bei Galeria Karstadt Kaufhof müssen das jahrelange Versagen der Konzernleitung ausbaden. Seit der Fusion im November 2018 fährt der Konzern einen strikten Sparkurs. Die Mitarbeiter*innen haben immer wieder Opfer gebracht, um die Warenhäuser am Leben zu halten, etwa durch Lohnverzicht und Stellenabbau. Das Management ist jedoch bis heute ein nachhaltiges und zukunftsgewandtes Sanierungskonzept für Galeria Karstadt Kaufhof schuldig geblieben. Es sucht den einfachsten Weg: das Schließen von Filialen und den Abbau von Arbeitsplätzen anstatt in neue Handels- und Produktkonzepte zu investieren.
Ich bin froh, dass die Unterhändler*innen von Ver.di die Zahl der zu schließenden Filialen und der zu streichenden Arbeitsplätze wenigstens reduzieren konnten. Ursprünglich wollte die Konzernleitung 80 Filialen und 10.000 der 30.000 Arbeitsplätze streichen. Dennoch ist dies kein guter Tag für die Kolleginnen und Kollegen.
In der Krise bei Galeria Karstadt Kaufhof hat man Vertreter der Landesregierung gar nicht wahrgenommen. Gerade in Nordrhein-Westfalen haben Karstadt und Kaufhof eine besondere Stellung. Mit 43 der 172 Filialen liegen hier die meisten. Ich hätte mir ein beherztes Engagement von Ministerpräsident Armin Laschet, Arbeitsminister Karl-Josef Laumann und Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart gewünscht. Durch ihr Vermitteln hätten sie zumindest den ein oder anderen Arbeitsplatz noch retten können.
Daher habe ich mit meiner Kölner Abgeordnetenkollegin Susana dos Santos Herrmann eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt, durch die diese ihr Nichts-Tun dokumentieren soll. Wir möchten zudem wissen, was die Landesregierung nun plant, um die Betroffenen möglichst schnell in neue Arbeit zu bringen.“