Stolpersteine: Gedenken an jüdische Opfer der NS-Pogrom in Hörde

Anlässlich des Gedenktags an die Pogrome auf Jüdinnen und Juden in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 reinigten die Landtagsabgeordnete Anja Butschkau und 45 Schülerinnen und Schüler der Marie-Reinders-Schule am Donnerstag die Stolpersteine in der Hörder Altstadt. Begleitet wurden die Jugendlichen von Vertretern des Arbeitskreis Hörder Pogromgedenken.

Diethart Döring und Klaus Lenser, die im Arbeitskreis aktiv sind, berichteten den Schülerinnen und Schülern aus allen Jahrgangsstufen sehr eindrucksvoll von den Ereignissen am 9. November vor 85 Jahren und über die Verfolgung, Deportierung und Ermordung von Millionen Jüdinnen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus.

Die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig erinnern an das Schicksal der vertriebenen und ermordeten Jüdinnen und Juden. Die Schülerinnen und Schüler reinigten die Stolpersteine von Alfred und Werner Münsterberger, Julius und Helene Elsbach, Frieda, Paul und Fritz Feldheim und Moritz Schild, die allesamt bis zur ihrer Deportierung in Hörde lebten. Anschließend verlasen sie zur Erinnerung ihre Namen und legten Blumen zu den Stolpersteinen.

Die Tour durch Hörde führte auch zum jüdischen Denkmal auf dem Friedrich-Ebert-Platz, das an die Synagoge erinnert, die sich seit 1898 vis-a-vis befand. Am Abend des 9. Novembers 1938 wurde die Synagoge von SA-Männern in Brand gesetzt. Die Ruine wurde kurz danach abgetragen. Vor dem Denkmal setzten die Schülerinnen und Schüler ein Zeichen gegen Judenhass. Hierfür hielten sie Schilder mit der Botschaft „Nie nie wieder Antisemitismus! Nie wieder!“ in die Höhe.

Die Landtagsabgeordnete Anja Butschkau organisierte die Aktion in Kooperation mit der Marie-Reinders-Realschule, dem Arbeitskreis Hörder Pogromgedenken und der Jüdischen Kultusgemeinde Dortmund bereits zum zweiten Mal. Butschkau zeigte sich zufrieden: „Es war ein würdiges Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen, an unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die vor 85 Jahren aus ihrem Leben in Hörde gerissen wurden.

Ich habe gefühlt, dass es vielen Schülerinnen und Schülern wichtig war, mit dieser Aktion auch ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus in unserer heutigen Gesellschaft zu zeigen. Mir war es wichtig, dass wir das Gedenken, an das, was damals hier und überall anders in Deutschland passierte, lebendig halten und die Jugendlichen ein Bewusstsein dafür bekommen, wozu Antisemitismus führen kann, wenn man sich ihm nicht entgegenstellt.“

Auch im nächsten Jahr werde sie mit Schülerinnen und Schülern in ihrem Wahlkreis wieder Stolpersteine putzen und das Andenken wahren und weitervermitteln.

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