Wir wollen, dass jedes Kind in Nordrhein-Westfalen faire Chancen erhält – unabhängig von Herkunft oder Wohnort. Doch noch immer hängen Bildungschancen stark vom Geldbeutel der Eltern und der Finanzkraft der Kommune ab. Die schwarz-grüne Landesregierung lässt zu, dass Kita-Ausbau und Unterrichtsversorgung immer weiter hinter dem Bedarf zurückbleiben.
Aktuell fehlen über 90.000 U3-Plätze – und das Angebot schrumpft weiter. Auch im Ü3-Bereich verschärft sich die Lage. Allein im kommenden Kita-Jahr gehen mehr als 5.000 Plätze verloren. Gleichzeitig fehlen tausende Fachkräfte: Rund 20.000 werden in Kitas bis 2030 gebraucht, und schon jetzt sind etwa 8.000 Lehrer*innenstellen unbesetzt. Der Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz ab 2026 ist damit massiv gefährdet.
Wenn Bildungseinrichtungen fehlen oder nicht verlässlich betrieben werden können, schränkt das nicht nur die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein – es gefährdet auch die Chancengleichheit der Kinder. Denn Bildung kann nur wirken, wenn sie zugänglich ist. Doch viele Familien können sich Kita- oder OGS-Gebühren kaum leisten. Das darf kein Hinderungsgrund sein. Und deshalb haben wir das Thema Bildungschancen in der Juli-Plenarwoche des Landtags zum Schwerpunktthema gemacht.
Wir fordern: Kita- und OGS-Gebühren müssen abgeschafft werden. Bildungseinrichtungen müssen kostenfrei und für alle gleichermaßen zugänglich sein. Darüber hinaus brauchen die Kommunen kurzfristig 100 Mio. Euro zur Sicherung des OGS-Ausbaus. Auch Mietkostenzuschüsse für Kitas müssen gesetzlich geregelt werden.

Die Bekämpfung von Kinderarmut ist dabei zentral. Jedes vierte Kind lebt in Armut – rund eine Million junge Menschen in Nordrhein-Westfalen. Ein kostenloses Mittagessen in Kitas und Schulen wäre ein wichtiger Schritt, um Bildungsgerechtigkeit und soziale Teilhabe zu stärken. Symbolpolitik hilft nicht – es braucht konkrete Maßnahmen, die im Alltag der Kinder ankommen.
Auch die Bildungsinfrastruktur muss dringend gestärkt werden: Marode Gebäude, fehlende Räume und veraltete Ausstattung gefährden gute Bildung. Wir fordern einen Investitions- und Ausbaufonds in Höhe von 3,5 Milliarden Euro für Kitas und Schulen.
An Förderschulen mit gebundenem Ganztag bricht das System teils bereits weg – wegen akuten Fachkräftemangels. Wir fordern eine ehrliche Bestandsaufnahme und den zügigen Ausbau der Ausbildungskapazitäten für Sonderpädagog*innen.
Beim Kinderschutz sehen wir große Lücken: Das Land Nordrhein-Westfalen hat weder ein Lagebild zur (sexualisierten) Gewalt gegen Kinder noch verlässliche Daten zur Prävention. Wir fordern ein umfassendes Forschungsprojekt, das auch Täterstrategien und geschlechtsspezifische Muster beleuchtet. Schutz darf kein Zufall sein.

Fazit: Gute Bildung, starke Betreuung und wirksamer Kinderschutz dürfen keine Glückssache sein – sie sind zentrale Aufgaben des Landes. Wir handeln, damit Nordrhein-Westfalen wieder funktioniert!
▪ Antrag „NRW muss funktionieren – Das Land muss endlich wieder Verantwortung über-nehmen, damit der Bildungsaufstieg für unsere Kinder wieder gelingen kann“: t1p.de/0jxwi
▪ Antrag „NRW muss funktionieren. Kita- und OGS-Plätze ausbauen, marode Gebäude sanie-ren – NRW braucht einen Investitions- und Ausbaufonds für Kitas und Schulen“:
t1p.de/r7y1l
▪ Antrag „NRW muss funktionieren. Schluss mit leeren Versprechungen und leeren Mägen –
Kostenloses Mittagessen in Kitas und Schulen“: t1p.de/pw93s
▪ Antrag „NRW muss funktionieren! Verlässlichen Ganztag an Förderschulen sicherstellen.
Mehr Fachkräfte für Bildung, Betreuung und Teilhabe an Schulen mit Förderschwerpunkt
„Geistige Entwicklung“ und „Körperlich-motorische Entwicklung““: t1p.de/tjw6r
▪ Antrag „NRW muss funktionieren. Tabus und blinde Flecken beim Kinderschutz. Nordrhein-Westfalen braucht ein Lagebild „(Sexualisierte) Gewalt und Prävention““: t1p.de/q3yh6