Gehörlosengeld: Zeit für Gerechtigkeit, nicht Almosen

Seit über 25 Jahren kämpfen gehörlose Menschen in Nordrhein-Westfalen für Gleichberechtigung – doch noch immer bleiben ihre Bedürfnisse weitgehend unbeachtet. Das Gehörlosengeld, das die Teilhabe von gehörlosen Menschen ermöglichen soll, beträgt seit 1998 unverändert 77 Euro im Monat.

Damit lassen sich heute weder Gebärdensprachdolmetscher noch echte Teilhabe finanzieren. Während die Lebenshaltungskosten rasant gestiegen sind, verweigert die Landesregierung eine Anpassung des Betrags an die Preisentwicklung.

Andere Bundesländer zeigen längst, wie es besser geht: Berlin zahlt 176 Euro, Nordrhein-Westfalen bleibt Schlusslicht.

Am 10. Mai demonstrierten deshalb über 1.200 Menschen vor dem Landtag, ohne dass jemand aus der Regierungskoalition zuhörte. Die SPD war da und hat zugehört. Wir fordern: eine sofortige Erhöhung des Gehörlosengeldes, einen Inflationsausgleich und echte Mitsprache der Gehörlosengemeinschaft. Das ist keine Frage des Geldes – sondern des politischen Willens.

Denn Gehörlosengeld ist keine Wohltat. Es ist ein Mittel, um die Teilhabe von Menschen mit einer Hörbehinderung zu ermöglichen. Es ist eine Voraussetzung für gelingende Inklusion, die wiederum ein Menschenrecht ist.

Wir wollen, dass gehörlose Menschen auf Augenhöhe mit der Politik diskutieren können. Deshalb setzen wir uns mit einer Anhörung für eine Beteiligung der Gehörlosenverbände ein – damit ihre Stimmen im Parlament gehört werden.

▪ Antrag „Mehr Teilhabe ermöglichen. Gehörlosengeld endlich erhöhen!“: t1p.de/mej1v
▪ Meine Plenarrede im Landtag: youtu.be/IZ8MUbaeMbQ

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