Höhere Preise für Frauen bedeuten Diskriminierung und doppelte Belastung

Zu der Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes über geschlechtsspezifische Preisgestaltung zahlreicher Produkte und Dienstleistungen, erklärt Anja Butschkau, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Es ist erschreckend, auf wie vielen Wegen sich eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts im Alltag zeigt. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat mehr als 2000 Produkte und Dienstleistungen auf ihre Preisgestaltung hin untersucht und kommt zum Ergebnis, dass Produkte, die allein dem äußeren Erscheinungsbild nach an Frauen gerichtet sind, teurer sind. Geschlechterspezifische Angebote sollten nicht mit ungerechter geschlechtsspezifischen Preisgestaltungen einhergehen. Ein solches Vorgehen belastet Frauen in doppelter Hinsicht. Frauen verdienen im Schnitt immer noch 21 Prozent weniger als ihre Kollegen und müssen dann auch noch für die gleichen Produkte und Dienstleistungen mehr Geld bezahlen.

Alle Verbraucherinnen sind jetzt gefragt, bei offensichtlich unbegründeten höheren Preisen auch von ihrem Beschwerderecht Gebrauch zu machen, den Preisunterschied zu hinterfragen und die Diskriminierung offen anzusprechen. Im Zweifelfall sollte von diesem Produkt oder dieser Dienstleistung Abstand genommen werden. Nur so wird die Wirtschaft gezwungen, auf die Ungleichbehandlung zu reagieren. Aber auch die Politik ist gefragt. Sollten diese Ungleichbehandlungen nicht bereits aufgrund von geltenden Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsgesetzen behoben werden können, bedarf es einer Rechtsanpassung auf Bundesebene.“

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