Wie ist das eigentlich so, ein Praktikum bei einer Landtagsabgeordneten zu machen?

Meine Praktikantin Larissa berichtet…

Larissa hat im Rahmen ihres Studiums ein achtwöchiges Praktikum in meinem Landtagsbüro absolviert.

Politiker*innen sind faul, machtgierig und denken nur an sich selbst. Es gibt viele derartige Vorurteile über Menschen in der Politik.
Aber wie sieht die Wirklichkeit aus? Während meines achtwöchigen Praktikums hatte ich die Gelegenheit, diesen Klischees einmal auf den Grund zu gehen und den Alltag einer Abgeordneten im Landtag zu begleiten.

Hauptaufgabe Kaffee kochen? Fehlanzeige! Das Team hat mich von Anfang an in das Tagesgeschäft mit eingebunden. Ich habe an den Vorbereitungen für Fraktions- und Ausschusssitzungen mitgearbeitet, Blogbeiträge für die Homepage und den Newsletter verfasst und bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Besonders bei der Arbeit mit den Sozialen Medien konnte ich mich kreativ einbringen und habe festgestellt: Mein frischer Blick auf die Dinge wurde wertgeschätzt und viele meiner Ideen übernommen.

Neben diesen täglichen Aufgaben durfte ich Anja immer, wenn es möglich war, zu Ausschuss- und Arbeitskreissitzungen sowie zu Terminen außerhalb des Landtags begleiten. Und so live miterleben, wie Politik gestaltet wird und vor allem wie viel Vor- und Nachbereitung hinter politischen Prozessen steckt.

Ein besonderes Highlight waren für mich dabei natürlich die Plenarsitzungen – das Herzstück der Politik im Landtag. Die Plenartage sind oft stressig und hektisch, weil selten alles nach Plan läuft und man sich nicht auf alle Eventualitäten an so einem Tag vorab einstellen kann. Das ist aber auch das Spannende daran – und allgemein an der Arbeit in der Politik. Man muss flexibel sein, sich immer neuen Aufgaben stellen und mit neuen Themen befassen.

Das habe ich selbst in meinem Praktikum gemerkt. Ich habe mich mit Themen beschäftigt, mit denen ich vorher und unter anderen Bedingungen nie in Berührung gekommen wäre. In der einen Woche habe ich mit Anja eine Demo von Sexarbeiter*innen besucht und mich daraufhin mit den Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter*innen in Zeiten von Corona beschäftigt. Die Woche darauf wurden im Ausschuss für Gleichstellung und Frauen die Diskriminierungsrisiken durch Algorithmen diskutiert. Und einen Monat später hatten wir Schulsozialarbeiter*innen aus Dortmund zu Gast im Landtag, um über die zukünftige Finanzierung der Schulsozialarbeit zu sprechen. Man sieht also: Es wird nie langweilig.

Ich glaube, es gibt nicht viele Arbeitsplätze, die so eine Bandbreite an Themen, so viel Abwechslung und vor allem Aktualität bieten wie die Politik.

Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen – und ich kann mir gut vorstellen, auch nach meinem Studium weiter in der Landespolitik zu arbeiten. Jetzt freue ich mich aber erstmal, das Team bis Ende des Jahres als studentische Hilfskraft weiter zu unterstützen.  

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